Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt mit ihren 124 Kilometern Länge. Sie zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Australiens. Denn viele Menschen schwärmen von der Schönheit der Insel mit ihren langen Sandstränden, Seen mit kristallklarem Wasser, Regenwald, riesigen Sanddünen, dem bekannten Schiffswrack der Maheno und den vielen Tieren wie Dingos und Walen.
Die Aboriginies nennen die Sandinsel K’gari (das bedeutet Paradies). Treffender ist das kaum auszudrücken. Seit 1992 zählt Fraser Island zum Weltkulturerbe der UNESCO. Bis auf einzelne vulkanische Gesteinsformen besteht die Insel komplett aus Sand. Entstanden ist sie durch Erosion: Der Sand der Great Dividing Range wird durch Flüsse ins Meer getragen. Die Strömung spült den Sand dann weiter bis zur Fraser Insel, so er sich zu Dünen auftürmt. Auf einer dünnen Schicht mit Nährstoffen wachsen Pflanzen und ein subtropischer Regenwald auf den Dünen und halten den Sand fest. Hier ist der einzige Ort der Welt, auf dem ein Regenwald auf Sand wächst.
Jedes Jahr kommen etwa eine halbe Million Besucher nach Fraser Island um mit einem 4-Rad-Antrieb als Selbstfahrer oder in organisierten Touren um die Insel zu entdecken. Der Strand der Ostküste ist die Autobahn der Insel und Hauptverkehrsader.
Der lange Strand mit seinem hellen Sand und den Wellen ist so schön wie beliebt. Von hier aus kann man zwischen August und Oktober Wale vorbeiziehen sehen. Hier liegt auch das Wrack des Luxusliners Maheno, der 1935 in einem Sturm auf Grund gelaufen ist. Alle Versuche, das Schiff fortzubewegen scheiterten. So liegt es immer noch da, halb versunken im Sand, nur die oberen Decks schauen hinaus.
Der Strand ist auch Start- und Landebahn für Rundflüge über die Insel. Wo kann man schon mal auf einem Strand landen? Bei Teilnahme an einer geführten Tour ist ein kleiner Stopp am Flughafen im Sand inklusive, wer möchte, kann einen Rundflug buchen.
Weitere Highlights sind die bunten Sandklippen der Cathedrals, die malerische Mündung des Eli Creek und der Indian Rock, von wo aus man eine grandiose Aussicht über den Strand und das Meer hat, ideal zum Beobachten von Walen und anderen Tieren. Nur eines sollte man am Strand auf Fraser Island nicht tun: Schwimmen gehen. Die Kulisse ist zwar Traumhaft, das Wetter meistens gut, aber wegen der starken Strömung und der Haie ist Schwimmen einfach viel zu gefährlich.
Dafür hat Fraser Island viele Süßwasser-Seen, der bekannteste ist der Lake McKenzie. Die Szenerie ist einfach malerisch: der Sand ist weiß, am Ufer wächst der Regenwald und das Wasser ist kristallklar. Das Wasser soll so klar sein, dass man nachts mit einer Taschenlampe durch den gesamten See hindurchleuchten kann.
Auf der Insel leben viele Tiere, von gelegentlichen Besuchen von Schildkröten, über die seltenen Wildpferde, Frösche, Schlangen und Dingos. Die Dingos sind wilde Hunde, die es zur Berühmtheit gebracht haben. Vielleicht weil sie den Haustier-Hunden so ähnlich sehen oder vielleicht auch wegen eines Zwischenfalls, bei dem ein Dingo ein Kind angegriffen hat, was daraufhin verstarb. Auf keinen Fall darf man bei Dingos vergessen, dass es wilde Tiere sind, im Zweifel auf der Suche nach Futter. Deswegen darf man sie niemals füttern, muss Nahrungsmittel immer wegschließen und sollte Abstand halten.
Seit Anfang der 1990er Jahre steht Fraser Island unter Naturschutz. Das war nicht immer so, viele Jahre wurden hier Bäume gerodet. Denn hier wachsen die seltenen Satinay-Pinien, deren Holz durch ein darin enthaltenes Öl resistent gegen Wasser ist. Dadurch wurden die Stämme gern genutzt zum Schiffsbau oder zum Bau des Suez-Kanals.
Machen
- Mit dem Auto über den langen Strand (der Autobahn von Fraser Island) fahren
- Im Lake McKenzie Baden, das Wasser ist unglaublich klar
- den Regenwald bewundern, der nur auf wenigen Zentimetern Erde wächst
- Das Schiffswrack der Maheno besuchen
Anreise und Übernachtung auf Fraser Island
Wer einige Tage auf Fraser Island verbringen möchte, findet hier ein wenig Infrastruktur. Es gibt eine Polizei und eine Ambulanz und eine paar Unterkünfte, wie beispielsweise das Kingfischer Resort. Auf einer Reihe von Campingplätzen kann man sein Zelt aufschlagen, allerdings sind nur wenige der Plätze mit Einrichtungen wie einem WC, fließend Wasser oder einem Grillplatz ausgestattet. Eine Ausstattung zur Selbstversorgung ist also wichtig. Zum Campen benötigt man im Vorfeld eine Genehmigung. Wer keine eigene Ausrüstung oder ein 4-Rad betriebenes Fahrzeug hat, kann sich ein komplett ausgestattetes Fahrzeug vor Ort mieten.
Tagestouren starten von Hervey Bay und Rainbow Beach. Von dort fahren auch Schiffe und Fähren nach Fraser Island. Tagestouren können vor Ort in den meisten Unterkünften oder bei verschiedenen Anbietern im Internet gebucht werden.
Der Greyhound Bus und Premier Motor Services fahren bis nach Hervey Bay. Hervey Bay hat auch einen nationalen Flughafen. Mit dem Auto sind es von Airlie Beach ca. 880 Km (min 10 Stunden) und von Brisbane ca. 290 Km (min 4 Stunden) nach Hervey Bay.
Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober, während der australischen Schulferien sind Hervey Bay und Fraser Island beliebte Ziele.