Australien ist ein ideales Land für den Urlaub im Camper: Man schläft inmitten großartiger Natur unter sensationellem Sternenhimmel. Man kann dort bleiben, wo man es gerade schön findet, und das Campieren inmitten der australischen Wildnis ist eine einzigartige Erfahrung. Hier unsere Tipps für die Erkundung von Australien mit dem Wohnmobil:
Das richtige Fahrzeug
Ob kleiner Campervan, großes Wohnmobil oder Geländewagen (4 wheel Drive) ist abhängg von verschiedenen Faktoren und ergibt sich meist aus dem Reiseplan. Am besten beantwortet man sich diese Fragen: Wo möchte ich unterwegs sein? Wie viele Personen kommen mit? Welches Budget habe ich? Ein wie großes Auto traue ich mir und meinen Fahrkünsten zu?
- Der Campervan ist meist für zwei Personen ausgelegt und eher klein. Es gibt sie mit aufgesetztem Dach (das empfehlen wir, denn dann kann man im Inneren stehen) oder ohne (nur sitzen). Das Bett wird ausgeklappt, Dusche und WC sind selten vorhanden. Meist ist der Campervan ein umgebauter Van. Sehr beliebt bei Backpackern, ist er doch die preisgünstige Variante. Aber auch ideal, wenn man doch öfters in Städte kommt.
- Das Wohnmobil (Camper) ist etwas größer und besser ausgestattet und bietet dadurch nicht nur mehr Luxus sondern ist wirklich ein kleines Haus auf Rädern: Mit Dusche und WC, mehreren Betten, kleiner Küche und so geräumig, dass man bequem aufrecht stehen kann.
- Der 4 Wheel Drive (Allradmodell) ist vor allem für Touren abseits befestigter Straßen durch das Outback und Nationalparks notwendig. Sie sind preislich teurer und bieten durch die Bauart bedingt weniger Platz als die klassischen Camper.
Mieten oder kaufen?
Gerade bei langen Aufenthalten stellt sich diese Frage. Denn wer ein Wohnmobil mehrere Wochen oder Monate benötigt, für den werden Miete und Versicherung teuer.
Die Kauf-Entscheidung ist abhängig von der Aufenthaltsdauer: Wer lange bleibt, kann Zeit für Suche und Kauf und auch den Verkauf vor der Abreise einplanen. Die ist wichtig, damit der fest gebuchte Abflug nicht zum Problem wird. Beim Verkauf bekommen man dann seine Investition (mindesten zum Teil) wieder zurück. Allerdings trägt man das Risiko von Reparaturen selbst und meistens sind die erschwinglichen Camper schon einige Male von Reisenden zu Reisenden weiterverkauft worden und haben ihre Historie an Kilometern und Reparaturen.
Das Mieten bietet sich insbesondere bei kürzeren Aufenthalten an. Auch wenn die Fahrzeugmiete und Versicherung ihren Preis haben, so bekommt man mehr oder weniger ein rundum-Sorglos-Paket: Die Fahrzeuge sind neuwertiger und in Schuss, Reparaturen werden übernommen. Als Faustregel gilt: Je neuer und komfortabler das Wohnmobil, desto höher der Preis.
Wo kaufen
Wer ein Fahrzeug kaufen möchte: Wichtig ist ein wenig Kenntnis und Fachwissen von Autos und deren Technik. Vor allem, wenn man in entlegene Gebiete fahren möchte, denn dort ist man auf sich allein gestellt.
Es gibt richtiger Traveller Carmarkets in den größeren Städten, sie sind in Hostels und Backpackerunterkünften bekannt, dort einfach herumfragen. Auch ein guter Tipp sind die schwarzen Bretter in Hostels. Außerdem gibt es auch in Australien den Markt für gebrauchte Fahrzeuge und teilweise auch Anzeigen sind in lokalen Zeitungen oder online.
Mieten: Worauf muss ich achten?
Das wichtigste ist, sich rechtzeitig um einen Camper zu kümmern, denn insbesondere zu beliebten Reisezeiten sind Wohnmobile gut gebucht. Vorsicht bei den australischen Sommerferien von Weihnachten bis ende Januar/ anfang Februar: Dann ist Hochsaison und auch die Holiday Parks sind sehr voll.
Wichtiger Punkt ist die Größe: Groß = mehr Platz, klein = weniger auf den Straßen, 4Wd = Offroad-tauglich (z.G. im Outback oder auf Fraser Island). Ebenfalls wichtig: Ist ein WC bzw. eine Dusche an Bord? Allerdings sollte man beachten: Das WC muss auch gereinigt werden und auf Campgrounds sind sanitäre Anlagen vorhanden.
Wichtig ist auch die Versicherung und die zu hinterlegende Kaution, darüber sollte man sich vor der Miete informieren: Im Basis-Paket sind Kaution und Selbstbeteiligung hoch, im teureren Premium-Paket ist man im Falle des Falles besser abgesichert.
Außerdem sollte auf die Bedingungen geachtet werden: Sind das Dach, die Scheiben, die Reifen oder der Unterboden versichert? Dürfen unbefestigte Straßen befahren werden? Wie steht es um Rückwärtsfahrten oder Nachtfahrten?
Wo mieten
Es gibt eine ganze Reihe von Vermietungen, wie Britz, Apollo, Kea und Maui bzw. die preiswerteren Anbieter Jucy, Wicked, Backpacker, Spaceships oder McRent. Man kann all die Webseiten der Anbieter anschauen und vergleichen, das ist allerdings aufwändig und nicht immer bekommt man den besten Preis. Denn große Reisebüros haben oft eigene Kontingente verhandelt.
Tipp:
Wohnmobil-Angebote von Deutschland aus kann man gut bei Campanda* vergleichen und buchen. Auf diesen Portalen ist alles ist auf Deutsch, das ist insbesondere vorteilhaft für das Verständnis der Versicherungen und Mietbedingungen.
Wo campen?
Campen kann man auf Campingplätzen (Caravan Parks genannt), in Nationalparks an ausgewiesenen Stellen und wild als Bush-Camping.
Ein Stellplatz auf einem Caravan Park kostet je nach Ausstattung, oft gibt es Strom (den braucht so ein Camper oft), eine Barbecue Area und eigentlich immer sanitäre Anlagen mit WC und Duschen. Zu den bekanntesten Ketten gehören Big4 und Top Tourist Parks.
Das Bush-Camping ist zwar reizvoll, doch auch hier gilt: Man darf nur ausgewiesene Plätze nutzen, die sind aber kostenlos.
Einige Road Houses (insbesondere im Outback) bieten Camper-Stellplätze mit Strom an.
Nicht erlaubt ist das Campen auf Privatgrundstücken und in Innenstädten. Gerade private Grundstücke sind nicht immer zu erkennen, da Farmer oder Minenbetreiber die weiten Grundstücke nicht immer einzäunen. Am besten ein wenig aufmerksam sein, um negativen Erfahrungen vorzubeugen.
… und noch einige Tipps
- Zeit nehmen: Wer wenig davon hat: lieber kürzere Strecken planen und dafür die tollen Orte in Ruhe erleben
- Nicht zu große Strecken fahren wollen: In Australien gibt es kaum Autobahnen, mehr als 300 Kilometer sind so pro Tag selten zu schaffen. Road Trains, Baustellen auf zweispurigen Straßen, Tempolimits zwingen zu einer gemütlichen Fahrweise.
- Besonders schön ist das Campen in Nationalparks, in denen es für Camper ausgewiesene Stellflächen gibt. Besonders reizvoll sind der Kakadu Nationalpark (Norden), die Blue Mountains (bei Sydney), die Flinders Ranges (im Süden), der Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark im Outback, Fraser Island (hier kann man auch tageweise die Ausrüstung mieten), oder der Kalbarri National Park (Westküste)
- Viele Caravan Parks haben Barbecues (Gasgrills), dies unbedingt nutzen. Denn das Fleisch ist lecker (Känguru probieren!) und man kommt mit seinem Grillnachbarn ins Gespräch.
- Vor der Fahrt in entlegene Gebiete: Auftanken. Und immer einen Reservekanister Benzin sowie ausreichend Wasser dabei haben!
- Sollte man im Outback eine Panne haben: Im Auto bleiben, niemals herumwandern!
- Bei Touren durchs Outback: Immer jemanden Bescheid sagen, wo man gerade ist und was man plant (Freunde, Familie usw.)
- Es ist empfehlenswert, eine Karte (das gute alte Papier) dabei zu haben, denn Navigationsgeräte funktionieren manchmal nicht und abgelegene Straßen sind nicht immer bekannt.
- Tore und Gatter so hinterlassen, wie man sie vorgefunden hat: Wenn sie geschlossen waren, nach der Durchfahrt wieder schließen, wenn sie offen waren, dann offen lassen.
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